Aquaplaning

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iele von uns haben die Erfahrung bereits machen müssen - auf nasser Fahrbahn verlieren sie kurz die Kontrolle über das Auto. Ein Schreckmoment, in der die Reifen den Kontakt zur Fahrbahn verlieren und sich das Fahrzeug nicht lenken oder abbremsen lässt. Wie Sie sich bei Aquaplaning verhalten müssen und welche Präventionsmaßnahmen entscheidend sind, fassen wir in diesem Ratgeber zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Aquaplaning?
- Aquaplaning vorbeugen
- Richtiges Verhalten im Ernstfall
- Neue Reifen für mehr Sicherheit
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Was ist Aquaplaning?
Der Begriff "Aquaplaning" beschreibt das Phänomen, dass der Reifen auf nasser Fahrbahn aufschwimmt und den Kontakt verliert. Das Gewicht des Fahrzeugs reicht dann nicht mehr aus, um das Wasser zu verdrängen und eine Lenkung wird unmöglich.
Etwa 70.000 Unfälle entstehen jährlich auf deutschen Straßen bei starkem Regen oder Wasserglätte jeglicher Art. Besonders betroffen sind Autobahnen und Schnellstraßen, da dort hohe Geschwindigkeiten gefahren werden und sich das Wasser auf der Fahrbahn schneller ansammelt. Normalerweise leiten die Profilrillen des Reifens das Wasser zur Seite ab und sorgen so für ausreichenden Straßenkontakt. Steht jedoch zu viel Wasser auf der Fahrbahn oder ist das Reifenprofil abgefahren, kann sich ein Wasserkeil unter den Reifen bilden. Dieser Wasserkeil hebt den Reifen von der Straße ab, sodass keine Haftung mehr besteht – das Fahrzeug „schwimmt“ auf der Wasseroberfläche. In diesem Moment sind weder Lenkung noch Bremsen wirksam, da keine Kraftübertragung auf die Straße erfolgt. Je schneller das Fahrzeug fährt, desto größer ist das Risiko, dass sich dieser Effekt einstellt.
Wann kommt es zu Aquaplaning?
Aquaplaning beim Fahren schnell zu erkennen ist nicht immer einfach, besonders bei schlechter Sicht oder einzeln auftretenden Wasserpfützen auf der Fahrbahn. Grundsätzlich kommt es jedoch immer dann zu einer Gefahr, wenn Wasser auf dem Asphalt steht. Hohe Geschwindigkeiten, abgefahrene Reifen und falscher Luftdruck erhöhen die Gefahr, die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren.
Wo kommt es besonders häufig zu Aquaplaning?
Straßenabschnitte
Einige Straßenabschnitte sind häufiger von Aquaplaning betroffen als andere. Besonders gefährlich sind:
- Unterführungen und Senken: Hier kann sich Regenwasser leicht stauen, was das Risiko von Aquaplaning stark erhöht.
- Kurven: In Kurven sammelt sich Wasser oft an der tiefsten Stelle, was eine plötzliche Haftungsverlust verursachen kann.
- Brücken: Durch die glatten Oberflächen und fehlenden Entwässerungssysteme können sich auf Brücken schnell rutschige Wasserfilme bilden.
Fahrbahnzustand

Auch der Zustand der Fahrbahn kann eine erhebliche Rolle spielen. Nicht jede Fahrbahn reagiert gleich auf starke Niederschläge. Moderne Straßen verfügen über spezielle Oberflächen, die Wasser besser ableiten können. Ältere oder schlecht gewartete Fahrbahnen hingegen neigen eher dazu, Pfützen zu bilden. Auch Beton- und Asphaltstraßen unterscheiden sich in ihrer Wasserableitung: Während Asphalt meist poröser ist und Wasser besser aufnimmt, kann es auf Betonfahrbahnen schneller zu Aquaplaning kommen. Achten Sie auf:
- Spurrillen: In stark befahrenen Straßen entstehen Vertiefungen, in denen sich Wasser sammelt. Diese erhöhen das Risiko von Aquaplaning erheblich.
- Unebene Oberflächen: Schlaglöcher oder beschädigter Asphalt sorgen dafür, dass sich Wasser an bestimmten Stellen konzentriert.
- Straßenbelag: Manche Straßenbeläge sind glatter und leiten Wasser schlechter ab als andere, was das Risiko zusätzlich erhöht.
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Grundsätzlich
Es kann auf allen Wegen zu Aquaplaning kommen, weshalb es wichtig ist, die eigene Fahrweise anzupassen und hochwertige Reifen auf dem Auto zu verwenden. Beachten Sie während der Fahrt unbedingt den Gischt- und Wasserschwall, der von vorausfahrenden Fahrzeugen verursacht wird. Hieran erkennen Sie gut, wenn Wasser auf der Fahrbahn steht und sollten Ihre Geschwindigkeit anpassen. Zudem sollten Sie die Musik im Auto leiser stellen, um die Wassergeräusche besser wahrnehmen zu können.
Aquaplaning vorbeugen
Denken Sie an die folgenden Tipps, wenn Sie eine akute Gefahr von Aquaplaning vermuten.
Fahrweise
- Bremsen: Bei starkem Regen oder erkennbaren Pfützen auf der Straße sollten Sie Ihren Wagen sofort abbremsen. Achten Sie aber darauf, nicht ruckartig zu bremsen. Eine angepasste Geschwindigkeit ist bei nasser Fahrbahn entscheidend.
- Abblendlicht: Bei starkem Regen oder überschwemmter Fahrbahn unbedingt das Abblendlicht (auch am Tag) einschalten, um die eigene Sicht und die Sichtbarkeit gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern zu erhöhen.
- Scheibenwischer: Die Geschwindigkeit des Scheibenwischers an die Stärke des Regens anpassen, um ein möglichst gutes Sichtfeld zu haben.
- Fahrstil: Um Gischt der vorausfahrenden Fahrzeuge zu entgehen, fahren Sie bei Wasser auf der Straße unbedingt versetzt und vermeiden Sie Spurrillen. Vergrößern Sie zudem den Abstand zum Fahrzeug vor Ihnen.
- Technische Hilfsmittel: Verfügt Ihr Fahrzeug über Assistenzsysteme, lassen Sie diese eingeschaltet – sie können die Stabilität begünstigen.
Stoßdämpfer
Auch die Stoßdämpfer spielen eine entscheidende Rolle. Abgenutzte oder defekte Stoßdämpfer können die Bodenhaftung verringern, da sie das Fahrwerk nicht mehr stabil halten. Wenn Stoßdämpfer verschlissen sind, kann das Fahrzeug bei Nässe eher ins Schwimmen geraten, weil die Räder nicht optimal auf der Straße aufliegen. Ein regelmäßiger Check der Fahrwerkskomponenten hilft, die Sicherheit bei Regen zu erhöhen.
Reifen
Die Art und Breite der Reifen spielt eine große Rolle bei der Aquaplaning-Gefahr. Breitere Reifen haben zwar mehr Auflagefläche, können aber Wasser schlechter verdrängen als schmalere Reifen, was das Risiko erhöhen kann. Zudem unterscheiden sich Sommer- und Winterreifen in ihrer Profilgestaltung:
- Sommerreifen haben breitere Längsrillen, die für eine bessere Wasserableitung sorgen.
- Winterreifen besitzen mehr Lamellen, die für Schnee und Eis optimiert sind, jedoch bei starkem Regen schneller zum Aufschwimmen neigen können.
Links im Bild sind Winterreifen, rechts Sommerreifen. Bei den Winterreifen ist klar zu erkennen, dass keine Längsrillen vorhanden sind. Besonders wichtig ist auch die Profiltiefe: Gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 1,6 mm, aber bereits ab 4 mm Profiltiefe nimmt die Aquaplaning-Gefahr deutlich zu.
Richtiges Verhalten im Ernstfall
- Halten Sie das Lenkrad gerade und fest und machen Sie keine ruckartigen Lenkbewegungen.
- Während des Rutschens nicht bremsen, nicht beschleunigen und nicht schalten.
- Es kann hilfreich sein, die Kupplung zu treten. Dadurch wird der Kraftfluss vom Motor zu den Rädern unterbrochen, was das Fahrzeug stabilisieren kann. Dieser Trick ist besonders bei Schaltgetrieben effektiv, da sich das Auto so leichter wieder fängt, sobald die Reifen wieder Bodenhaftung haben.
- Vermeiden Sie bei Automatikfahrzeugen, dass es durch schnelles Wegnehmen von Gas zur Motorbremse kommt. Bremsen Sie erst ab, wenn die Reifen wieder Kontakt zur Fahrbahn haben.
Im Video sehen Sie, wie man bei Aquaplaning richtig handelt:
Motorradfahrer sind besonders gefährdet, da sie nur zwei Räder haben und weniger Stabilität bieten. Um Aquaplaning vorzubeugen, sollten Motorradfahrer
- auf Regenreifen mit tiefem Profil setzen
- ihre Geschwindigkeit bei Regen drastisch reduzieren
- besonders vorsichtig in Kurven und auf Brücken fahren.
Spurrillen vermeiden, da sich dort am meisten Wasser sammelt
Die richtigen Reifen für mehr Sicherheit
Fahren Sie im Sommer nicht mit Winterreifen - diese leiten das Wasser auf der Fahrbahn schlechter ab. Bei reifen.com finden Sie hochwertige Sommerreifen aller namhaften Hersteller zum besten Preis. Auch alte Reifen führen dazu, dass ein Rutschen des Autos deutlich schneller auftreten kann. Obwohl die Mindestprofiltiefe für Reifen bei 1,6 Millimetern liegt, empfehlen wir für optimale Sicherheit drei bis vier Millimeter.
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Ihre häufig gestellten Fragen:
Warum ist Aquaplaning gefährlich?
Bei viel Wasser auf der Fahrbahn schwimmen die Reifen auf der Wasseroberfläche - meist und kurzzeitig - und verlieren den Kontakt zum Asphalt. Hierdurch entsteht ein Ungleichgewicht und das Fahrzeug kann unkontrolliert ausbrechen. Sowohl Lenken als auch Bremsen sind dann kaum oder gar nicht möglich und es kommt in vielen Fällen zum Unfall.
Aquaplaning: Wie verhalten wir uns richtig?
Kommt es trotz der oben beschriebenen präventiven Maßnahmen zu einem Kontrollverlust, ist es in erster Linie wichtig, die Ruhe zu bewahren.
Wie kann man Aquaplaning vermeiden?
Vermeiden Sie in jedem Fall Wasseransammlungen und Spurrillen. Reduzieren Sie die Geschwindigkeit langsam und fahren Sie vorausschauend unter Beobachtung der Autofahrer vor Ihnen. Verfügt das eigene Fahrzeug über technische Hilfsmittel wie einen Aquaplaning-Warner, schalten Sie diese unbedingt dauerhaft ein.
Ein wichtiger Faktor ist die Verwendung von hochwertigen Reifen und das Einhalten einer Profiltiefe von drei bis vier Millimeter. So wird der bestmögliche Kontakt zur Straße hergestellt und das Risiko minimiert.
Lesetipp: Wo ist das Halten verboten?