Sommerreifen im Winter

Dieser Ratgeber beantwortet die wichtigsten Fragen zu Sommerreifen im Winter, den rechtlichen Rahmenbedingungen und der Verkehrssicherheit. Zudem erfahren Sie, welche Alternativen es gibt und wann ein Reifenwechsel sinnvoll ist.

Inhaltsverzeichnis

Sind Sommerreifen im Winter erlaubt?
Strafen und Bußgelder
Der richtige Zeitpunkt für den Reifenwechsel
Mit Ganzjahresreifen durch Sommer und Winter

Bild © Kirill Gorlov - stock.adobe.com

Sind Sommerreifen im Winter erlaubt oder ist ein Reifenwechsel Pflicht?

In Deutschland schreibt die sogenannte situative Winterreifenpflicht vor, dass bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Glätte, Schnee oder Eis nur Fahrzeuge mit Winter- oder Ganzjahresreifen gefahren werden dürfen. Sommerreifen im Winter sind daher nur zulässig, wenn keine winterlichen Bedingungen herrschen. Hintergrund ist, dass Sommerreifen speziell für wärmere Temperaturen entwickelt wurden. Dies sind Ihre Unterschiede zu Winterreifen:

Gummimischung: Sommerreifen bestehen aus einer härteren Gummimischung, die bei kalten Temperaturen starr und weniger flexibel wird. Dadurch verringert sich der Grip auf eisigen oder schneebedeckten Straßen erheblich.
Profilgestaltung: Das Profil von Sommerreifen hat weniger Lamellen (feine Einschnitte) und keine tiefen Rillen, die für die Traktion auf Schnee oder Eis notwendig sind. Sie können somit keinen ausreichenden Halt bieten.

Links im Bild ein Winterreifen, rechts ein Sommerreifen:

Sommerreifen im Winter

Bild © Ingo Bartussek - stock.adobe.com

Mit Sommerreifen im Winter: Strafen und Bußgelder

Wer mit Sommerreifen bei Schnee oder Eis unterwegs ist, riskiert nicht nur seine Sicherheit, sondern auch rechtliche Konsequenzen. Verstöße gegen die situative Winterreifenpflicht wird mit Bußgeldern und Punkten in Flensburg geahndet.

Tatbestand	Strafe
Fahren ohne wintertaugliche Reifen	60 Euro & 1 Punkt
...mit Behinderung anderer	80 Euro & 1 Punkt
...mit Gefährdung anderer	100 Euro & 1 Punkt

Kommt es mit Sommerreifen bei Glätte zu einem Unfall, drohen zusätzliche Kosten, da die Kaskoversicherung eine Leistungskürzung vornehmen kann. Die Haftpflichtversicherung übernimmt zwar den Schaden des Unfallgegners, kann jedoch Regressforderungen an Sie als Verursacher stellen.

Der richtige Zeitpunkt für den Reifenwechsel

Als Faustregel gilt: Von O bis O – von Oktober bis Ostern – sollten Winterreifen montiert sein. Der Wechselzeitpunkt kann jedoch je nach Wetterlage variieren. Bei Temperaturen unter 7 Grad Celsius verlieren Sommerreifen erheblich an Haftung und Bremswirkung, weshalb dann ein früherer Wechsel sinnvoll ist. Achten Sie auch darauf, die Profiltiefe und den richtigen Fülldruck Ihrer Winterreifen zu prüfen, um optimale Sicherheit zu gewährleisten.

Mit Ganzjahresreifen durch Sommer und Winter

Ganzjahresreifen bieten eine praktische Alternative für Autofahrer, die in Regionen mit milden Wintern unterwegs sind. Diese Reifen sind sowohl für sommerliche als auch für winterliche Bedingungen ausgelegt und sparen den halbjährlichen Wechsel. Allerdings sind sie ein Kompromiss, da sie bei extrem warmen Sommern oder schneereichen Wintern nicht die gleiche Leistung erbringen wie die spezialisierten Sommer- und Winterreifen.

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Ihre häufig gestellten Fragen:

Ist es möglich, mit Sommerreifen im Winter zu fahren?

Ja, solange keine winterlichen Straßenverhältnisse wie Schnee, Eis oder Glätte vorliegen.

Kann man bei 0 Grad mit Sommerreifen fahren?

Prinzipiell ist dies zwar möglich, jedoch nimmt die Bremsleistung von Sommerreifen bei diesen Temperaturen ab. Sobald Feuchtigkeit hinzukommt und gefriert, verstoßen Sie mit Sommerreifen gegen die situative Winterreifenpflicht.

Was passiert mit Sommerreifen bei Minusgraden?

Die Gummimischung von Sommerreifen wird bei Minusgraden hart und verliert an Elastizität. Dies führt zu weniger Haftung und verlängerten Bremswegen.

Was passiert, wenn ich keine Winterreifen drauf habe?

Bei winterlichen Verhältnissen riskieren Sie ein Bußgeld und Punkte in Flensburg. Zudem können Versicherungen bei einem Unfall mit Sommerreifen Leistungen verweigern.

Bin ich versichert, wenn ich im Winter Sommerreifen fahre?

Die Haftpflichtversicherung zahlt den Schaden des Unfallgegners, jedoch kann die Kaskoversicherung kürzen. Bei grober Fahrlässigkeit drohen zusätzliche Kosten.

Wann ist es zu kalt für Sommerreifen?

Bei Temperaturen unter 7 Grad Celsius sollten Sommerreifen nicht mehr genutzt werden, da ihre Leistung deutlich nachlässt.

Was kostet es, wenn man im Winter mit Sommerreifen fährt?

Bußgelder beginnen bei 60 Euro, können aber bei Gefährdung oder Unfall höher ausfallen. Zusätzliche Kosten durch Versicherungskürzungen sind möglich.

Wie fahre ich mit Sommerreifen auf Schnee?

Langsam, vorsichtig und mit viel Abstand. Dennoch ist das Unfallrisiko hoch, da Sommerreifen bei Glatteis oder auf Schnee keinen ausreichenden Grip bieten.

Kann ich mit Sommerreifen im Winter zum TÜV?

Ja, sofern keine winterlichen Straßenverhältnisse herrschen.

Kann man bei leichtem Schneefall mit Sommerreifen fahren?

Nein, da selbst leichter Schneefall die Haftung erheblich beeinträchtigen kann. Sie verstoßen gegen die situative Winterreifenpflicht und Ihr Unfallrisiko steigt.

Sind Winterreifen auf Eis besser?

Ja, Winterreifen bieten durch spezielle Profile und Gummimischungen deutlich besseren Grip auf Eis als Sommerreifen.

Wie schlecht sind Sommerreifen im Winter?

Sehr schlecht. Sie verlieren Haftung, erhöhen die Unfallgefahr und sind rechtlich problematisch bei Schnee, Eis oder Glätte.

Sind Winterreifen ab 2024 Pflicht?

Nein, eine generelle Winterreifenpflicht gibt es nicht. Es bleibt bei der situativen Pflicht bei winterlichen Verhältnissen. Seit 2024 müssen Ihre Winter- und Ganzjahresreifen jedoch das Alpine-Symbol tragen, wenn Sie bei Eis und Schnee fahren möchten.